Klassengesellschaft?

Armut und Bildungsungleichheit in Gesellschaft und Schule

Online-Fachtag am 2. Februar 2023

Im Jahr 2021 waren rund 20% der Menschen in Deutschland von Armut betroffen. Kinder und Jugendliche gehören zu den besonders vulnerablen Gruppen. In Teilen des Ruhrgebiets und des Niederrheins lebt jedes dritte Kind in Armut. Nicht immer ist diese Armut sichtbar, doch in fast allen gesellschaftlichen Bereichen ist sie spürbar. Die Schule bildet dabei keine Ausnahme. Die Klassengesellschaft prägt ihre Mitglieder, verstärkt gesellschaftliche Spaltungen z.B. durch mangelnde Teilhabe an Bildung und hat viele Erscheinungsformen.

Fachtag zu Armut und Bildung

Ein Fachtag in Kooperation der Evangelischen Akademie im Rheinland, dem Evangelischen Schulreferat Duisburg/Niederrhein , dem Neuen Evangelischen Forum im Kirchenkreis Moers und der Kirchengemeinde Moers führt in die aktuelle Entwicklung ein und fragt kritisch nach, was Bildungsteilhabe verhindert oder fördern kann. Expert:innen aus Wissenschaft, Schule und Diakonie greifen diese auf und kommen mit Armutsbetroffenen und Teilnehmenden ins Gespräch.

Eingeladen sind sowohl Lehrer:innen, Sozialarbeitende und Bildungsmultiplikator:innen als auch weitere Interessierte am Thema. Kommen Sie dazu und bringen Sie Ihre Perspektive in die Diskussion ein!

Programm mit unterschiedlichen Fachperspektiven

Der Vormittag des Fachtags bietet unterschiedliche Einblicke und Perspektiven aus Bildungswissenschaft, Ungleichheitsforschung und schulischer sowie diakonischer Praxis. Zusammengeführt werden diese Stimmen in einer Diskussion zur Frage, wie sich Perspektiven von Bildung und Teilhabe entwickeln lassen. Dabei wird Anni W., Initiatorin der Bewegung #IchBinArmutsbetroffen, die Perspektive von Menschen in Armut in die Diskussion hineintragen.

Der Nachmittag bietet Raum zur theologischen Reflexion und der praktischen Vertiefung des Gehörten.

Veranstaltungsort:

online via Zoom

Kosten:

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung:

per Mail unter: schulreferat(at)kirche-duisburg-niederrhein.de

 

 

Das vollständige Programm:

9:15 Uhr – Begrüßung

Till Kiehne, Ev. Akademie im Rheinland,
Annette Vetter, Ev. Schulreferat Duisburg-Niederrhein

9:25 Uhr – Armut: (k)ein Thema für die Erwachsenenbildung?

Impulsreferat von Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, Universität Duisburg-Essen

10:00 Uhr – Kinder der Ungleichheit – Prägekraft und Folgen der Klassengesellschaft für Individuen und Gesellschaft

Impulsreferat von Prof. Dr. Christoph Butterwegge , Ungleichheitsforscher, Universität Köln

10:45 Uhr – Pause

11:15 Uhr – Teilhabe in einer inklusive ganztägigen Bildungseinrichtung

Christian Eberhard , Schulleiter der offenen Ganztagsschule Gottfried Kinkel, Bonn, und innovativer Ganztagsberater

11:45 Uhr – Realitäten von Ungleichheit – wie lassen sich Perspektiven von Bildung und Teilhabe entwickeln?

Podiumsgespräch mit

Prof. Dr. Christoph Butterwegge
Nicole Elsen-Mehring , Diakonie Dinslaken
Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer
Carina Petrausch , Grafschafter Diakonie
Anni W. , Initiatorin #IchBinArmutsbetroffen

12:30 Uhr – MITTAGSPAUSE

13:30 Uhr – Gelebte Inklusion oder eigennützige Ausbeutung?

Theologische Herausforderungen im Umgang mit Armut am Beispiel von Lk 14, 12-14
Impulsreferat von Dr. Vera Uppenkamp , Universität Paderborn

14:15 Uhr – Workshops

A  Schüler:innen mit Armutserfahrungen im Religionsunterricht fördern und stärken – eine Frage der Haltung (Dr. Vera Uppenkamp)

Als Religionslehrer:in sind Sie nicht nur als Pädagogin mit Kinderarmut konfrontiert, sondern treffen auch als Christ:in auf eine ungerechte gesellschaftliche Wirklichkeit. Es herrscht religionspädagogischer Konsens darüber, dass Armut und Ungerechtigkeit nicht toleriert werden können. Was bedeutet es aber, mit christlicher Motivation eine inklusive Haltung einzunehmen und im Religionsunterricht zu leben? Dieser Frage wird im Workshop nachgegangen. Dabei wird deutlich, dass es mehr als nur eine Antwort auf die Frage gibt und armutssensibler, inklusiver Unterricht verschiedene Ausrichtungen haben kann.

B   Schule als Lernfeld für den Umgang mit sozialer Ungleichheit entwickeln – Erfahrungen und Impulse (Christian Eberhard)

In Schule treffen Kinder mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Hintergründen aufeinander.    Wie kann Schule als Lernfeld für inklusive Begegnung gestaltet werden und welche Bedeutung nimmt dabei die Verzahnung von Jugendhilfe und Schule ein? Der Workshop lädt dazu ein, über Gelingendes und Hürden ins Gespräch zu kommen.

15:00 Uhr – Plenum

Impulse für klassensensible Arbeit in der Bildungsarbeit

15:30 Uhr – Abschluss